Finanzielle Mittel für Naturschutzstationen

Landtag unterstützt ehrenamtliche Arbeit

 

Der Sächsische Landtag stellt im Haushalt des Freistaates finanzielle Mittel für die Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit in den Naturschutzstationen zur Verfügung. Der NABU Sachsen hat diese Entscheidung nachdrücklich begrüßt.

 

Seit vielen Jahren fordert der NABU Sachsen eine Unterstützung der Naturschutzstationen in Sachsen. Anlässlich der Landtagswahl 2014 hatte der NABU diese Forderung erneut an die Politik gerichtet. Infolgedessen konnte nach zahlreichen Diskussionsrunden mit den Abgeordneten erreicht werden, dass die Problematik im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung Berücksichtigung fand, und mit dem Beschluss zum Doppelhaushalt 2017/2018 ließ der Landtag konkrete Taten folgen. Mit 1,5 Millionen Euro werden die Naturschutzstationen und andere gleichgeartete Einrichtungen vom Land Sachsen jährlich unterstützt. 61 Einrichtungen haben sich in einem ersten Aufruf um die Förderung beworben. Die Freude ist groß! Die finanzielle Unterstützung ermöglicht die Umsetzung wichtiger Vorhaben, zudem kann in einigen Stationen sogar erstmals Personal eingestellt werden. Über viele Jahre musste der NABU Sachsen die Kosten für den Erhalt der Stationen zum größten Teil allein stemmen. Bei einigen ist die finanzielle Situation mittlerweile auf einem kritischen Niveau. Deshalb kam die Entscheidung zum richtigen Augenblick, freute sich Bernd Heinitz, Landesvorsitzender des NABU Sachsen: "Naturschutzarbeit braucht Kontinuität. Mit der finanziellen Unterstützung gibt es wieder mehr Planungssicherheit für die Naturschutzstationen. Und die ehrenamtliche Naturschutzarbeit braucht diese verlässlichen Strukturen. Jetzt kommt es darauf an, dass die Förderung im neuen Haushalt wieder Berücksichtigung findet. Vielleicht sogar mit einer größeren finanziellen Ausstattung."

 

So erfreulich die Anerkennung der Arbeit der Stationen und ihrer Förderung auch ist, so gibt es dennoch einige Dinge, die der Klärung bedürfen. So kam die NABU-Naturschutzstation „Zum Hohen Forst“ zunächst nicht in den Genuss der Förderung. Begründung: Sie besitzt kein angestelltes Personal. "Es kann doch nicht sein, dass das Ehrenamt hintenansteht und leer ausgeht! Das ist sicher nicht im Sinne der Politik und auch nicht im Sinn der Sache", kritisierte der NABU-Landesvorsitzende, Bernd Heinitz. Auch der NABU Leipzig ging zunächst leer aus, obwohl seine Naturschutzstation seit Jahrzehnten engagiert auf ehrenamtlicher Basis in den Bereichen Artenschutz, Biotppflege und Umweltbildung aktiv ist. Der Antrag des NABU wurde vom Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig abgelehnt. Deshalb arbeitete die NABU-Naturschutzstation Stadt und Aue Leipzig ohne eine verlässliche finanzielle Grundlage weiter. Gleichzeitig bemühten sich NABU-Mitglieder auf verschiedenen Ebenen intensiv um die Anerkennung. Es gab viele Diskussionen und Schriftwechsel mit Vertretern der Stadtverwaltung, des Stadtrats, der Medien, mit Landtagsabgeordneten, der Landesstiftung Natur und Umwelt, der Staatsregierung und nicht zuletzt mit Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler sowie mit Mitgliedern des Naturschutzbeirats der Stadt. Für den Doppelhaushalt 2019/2020 war der erneute Antrag des NABU Leipzig nun glücklicherweise erfolgreich. Erstmals bekommt auch die NABU-Naturschutzstation Stadt und Aue Leipzig eine finanzielle Unterstützung aus den Geldmitteln des Freistaats, die in Leipzig über die Untere Naturschutzbehörde vergeben werden. Es ist dem NABU Leipzig daher möglich, vier Mitarbeiterinnen in Teilzeit zu beschäftigen, die die ehrenamtliche Arbeit der Naturschutzstation koordinieren und wesentlich unterstützen können:

 

Beatrice Jeschke: Ehrenamtskoordination, Umweltbildung, Artenschutz, Naturschutzbüro
Sabrina Rötsch: Artenschutz, Umweltbildung, Hautflügler-Beratung
Wolfgang Kulick: Biotoppflege, Artenschutz, Umweltbildung, Fledermausschutz
Birgit Peil: Umweltbildung, Ehrenamtskoordination Naturschutzjugend, Auenökologie

 

Dennoch ist der NABU für seine Arbeit in Leipzig weiterhin auf Spenden und Beiträge der NABU-Mitglieder sowie ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen. Bitte unterstützen Sie die Naturschutzmacher!