Auf Tuchfühlung mit Schleiereulen

Exkursion zu Brutplätzen im Raum Mügeln/Oschatz

Ein ganz besonderes Erlebnis erwartete die Kinder der NAJU-Gruppe Schleiereulen kurz vor den Sommerferien. Wir durften Olaf Schmidt vom NABU Oschatz begleiten bei der Kontrolle von Schleiereulenbrutplätzen. In zwei alten Trafotürmen und einer Scheune wurden wir fündig: im ersten Nistkasten fanden wir Eier, im zweiten und dritten dann insgesamt sechs Jungtiere. Herr Schmidt holte sie behutsam aus ihren Nestern und brachte sie nach unten, sodass alle beringt werden konnten. Wer wollte, durfte eine kleine Schleiereule in den Händen halten. Dabei stellten wir fest: nicht nur bei Menschen, auch bei Eulen gibt es unterschiedliche Charaktere. Manche waren ganz ruhig, andere wehrten sich. Alle waren flauschig und zerzaust und die Kinder konnten sich nicht einigen, ob sie eher „niedlich“ oder „hässlich“ waren. Zum Schluss wurden alle Jungtiere wieder vorsichtig in ihre Nester gebracht.

 

 

Außerdem untersuchten wir noch Gewölle und merkten schnell, dass die Leibspeise der Eulen wirklich Mäuse sind. Am letzten Brutplatz gelang es sogar, das Alttier zu fangen. An seinem Ring konnten wir ablesen, dass die Schleiereule aus Österreich stammte und somit schon eine weite Reise hinter sich hat.

 

Ein großes Dankeschön geht nochmal an Herrn Schmidt und den NABU Oschatz für diese tolle Exkursion. Nun haben die Kinder der NAJU Schleiereulen ihre Namensvetterin einmal hautnah erleben können!

 


Teichbewohnern auf der Spur

Keschern im Umweltgarten

Nanu? Was zappelt denn da? Die Kinder der NAJU Schleiereulen staunten als sie letztens einen Molch im Kescher fanden. Kurz darauf fanden sie noch einen zweiten. Dabei war das Keschern im Teich des Umweltgartens Leipzig anfangs nicht so erfreulich. In Anbetracht der kalten Temperaturen haben sich die Amphibien zurückgezogen, von den erhofften Fröschen war keine Spur zu sehen und zu hören. Umso mehr freuten sie sich über die beiden Molche. Mit Hilfe von Bestimmungsmaterial fanden sie schnell heraus, dass es sich um Teichmolche handelte. Doch warum hatte einer von beiden so einen großen Kamm und der andere nicht? Die Kinder lernten, dass Teichmolche eine Wassertracht entwickeln, wenn sie am Laichgewässer sind. Dabei bildet sich auf dem Rücken und Schwanz ein gewellter Hautkamm. Der andere Molch war noch in Landtracht ohne Kamm. Zum Schluss wurden von den beiden Molchen noch Abstriche genommen, die nun untersucht werden auf Hautinfektionen, z.B. durch den Chytridpilz. Dieser ursprünglich aus Afrika stammende Hautpilz ist inzwischen weltweit verbreitet und verursacht Bestandsrückgänge und das Aussterben von vielen Amphibienarten.

 

Weitere Funde im Kescher waren: zwei Libellenlarven, verschiedene Schwimmkäfer, Wasserläufer und viele Wasserschnecken. Alle Tiere sind natürlich unbeschadet wieder in den Teich zurück gekommen.

 

Fotos: Miriam Kempe, Tony Kremser


Bunt und vielfältig - Lebensräume erhalten und schaffen

Zwei Projekttage mit der 68. Oberschule Leipzig

 Die Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassenstufe wollten in ihrer Projektwoche zum Thema „Nachhaltigkeit“ gern praktisch tätig werden und etwas anpacken. Deshalb widmeten sie Ende März zwei Vormittage dem Naturschutz mit Unterstützung durch den NABU Leipzig.

 

Am ersten Tag waren sie auf der alten Streuobstwiese in Gohlis im Einsatz, auf welcher letzten Herbst die NAJU Schleiereulen bereits neue Bäume gepflanzt hatte. Ein Teil der Schülerinnen und Schüler sammelte Müll, ein anderer Teil schnitt mit Garten- und Astscheren die vielen jungen Baumtriebe und jede Menge Hartriegel zurück. Vor allem Letzterer hat sich auf großen Teilen der Wiese ausgebreitet. Um den artenreichen Lebensraum (Streuobst-)Wiese zu erhalten ist eine regelmäßige Mahd nötig, sonst würden sich im Laufe der Zeit Büsche und Bäume ausbreiten und die Wiese nach und nach in einen Wald übergehen.

 

Am zweiten Tag konnte ein Projekt des NABU Leipzig umgesetzt werden: eine große Baumscheibe direkt vor dem Schulgelände wurde bepflanzt. Zuerst mussten die Schülerinnen und Schüler viel Müll und Hundekot beseitigen, denn leider werden viele Baumscheiben als Hundetoilette oder „Mülleimer“ genutzt. Dann lockerten sie die Erde, der stark verdichtete Boden machte es ihnen dabei nicht leicht. Schließlich konnten sie die eigens für Baumscheiben erstellte Saatgutmischung aussäen. Zum Schluss hieß es noch gießen, ein Schild aufstellen… und abwarten. In wenigen Wochen werden hoffentlich viele heimische Wildkräuter auf der Baumscheibe sprießen und Insekten einen wertvollen Lebensraum bieten.

 

Die beiden Tage waren gut gefüllt und durch großes Engagement wurde viel geschafft. Ein großes Dankeschön geht an die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte der 68. Oberschule Leipzig, die damit einen wichtigen Beitrag zur Biodiversitätsförderung in der Stadt geleistet haben.

 

Übrigens: Leipzig braucht noch mehr blühende Baumscheiben! Die Baumscheibensaat und die Schilder können kostenfrei im Büro des NABU Leipzig abgeholt werden. Gleich HIER informieren und mitmachen!

Fotos: Miriam Kempe


NAJU groß und klein gemeinsam unterwegs

Die Kinder der NAJU Schleiereulen begleiten die NAJU Leipzig bei der Reinigung des Burgauenbachs

Strahlender Sonnenschein und milde Temperaturen luden am 09. Dezember 2023 nach draußen ein. Die Kinder der „kleinen“ NAJU Schleiereulen und die "große" NAJU Leipzig hatten sich an diesem Tag verabredet, um den zweiten Abschnitt des Burgauenbachs zu reinigen. Begleitet wurden sie außerdem von Eltern und Umweltbildnerin Miriam Kempe.

 

Der Burgauenbach, ein Wiedervernässungs-projekt der 1990er Jahre, durchfließt in Mäandern den nördlichen Auwald und bietet durch seine Wasserdynamik Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Entlang des künstlich angelegten Bachlaufs gibt es mehrere Durchlässe, die regelmäßig kontrolliert werden müssen, da sie insbesondere durch Laub im Herbst oder abgebrochene Äste nach Stürmen schnell verstopfen. NABU und NAJU Leipzig haben die Patenschaft dafür übernommen.

 

Zu Beginn der gemeinsamen Aktion stand ein kurzer Input zum Leipziger Auwald, seiner typischen Struktur und seiner Entwicklung durch die Trockenlegung der vergangenen Jahrzehnte. Mit Hacken, Rechen und Gummistiefeln ausgestattet, begann dann die gemeinsame Wanderung entlang des Burgauenbachs. Dabei konnten viele Äste und Laub entfernt und der Durchfluss an mehreren Stellen dadurch deutlich verbessert werden. Die Müllgreifer, die auch mitgeführt wurden, kamen erfreulicherweise sehr wenig zum Einsatz. Dafür konnten im winterlichen Auwald einige Tierspuren entdeckt werden und auch der Schwarzspecht ließ sich sehen.

Die nächste Reinigungsaktion steht im kommenden Frühjahr an.

 

Weitere Infos zum Burgauenbach sind hier zu finden:  

https://www.nabu-leipzig.de/projekte/burgauenbach/

Foto: Miriam Kempe


Junge Bäume, alte Sorten, große Vielfalt

NAJU Schleiereulen pflanzt Bäume auf der Streuobstwiese

Trotz Nieselwetter trafen sich die Kinder der NAJU-Gruppe Schleiereulen, ihre Eltern und einige ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter am 19.Oktober 2023 auf einer alten Streuobstwiese in Gohlis. Die Wiese wird seit kurzem vom NABU Leipzig betreut und soll nun Stück für Stück gepflegt werden. Nach der Mahd vor wenigen Wochen wurden nun als weiterer Auftakt zwei Apfelbäume gepflanzt. Ausgestattet mit Spaten und Schaufeln ging es schnell voran. Nachdem die beiden Pflanzlöcher ausgehoben waren, konnten einige Äpfel von älteren Bäumen verkostet werden, die vor Ort wuchsen. Dabei kam die Frage nach dem Begriff „Streuobstwiese“ auf. Die Kinder hatten dazu gute Ideen, und wir fanden schlussendlich heraus, dass der Name von der verstreuten Anordnung der Bäume kommt (im Gegensatz zur Plantage). Es folgte ein kurzer Input zu den Besonderheiten dieses Biotops und seiner hohen Artenvielfalt sowie Tipps zur richtigen Baumpflanzung. Danach kamen die Bäume in die Erde, wurden gut mit Pflanzpfählen befestigt, angebunden und gegossen. Die zahlreichen Rosenkäferlarven, die beim Ausheben der Erde gefunden wurden, haben die Kinder behutsam in Bechern gesammelt und dann wieder vorsichtig zurückgesetzt. Außerdem entdeckten sie einige Baumhöhlen, die möglicherweise bewohnt sein könnten. Die zahlreichen Altbäume und das Totholz auf der Streuobstwiese bieten wichtigen Lebensraum, beispielsweise für Vögel und Fledermäuse.

 

Übrigens: Bei den beiden Apfelbäumen handelt es sich um zwei alte Sorten aus einem regionalen Biobetrieb („Minister von Hammerstein“ und „Berlepsch“).

 

Fotos: Beatrice Jeschke


Party im Kuhfladen

Insektengemeinschaften im Dung – eine Exkursion ins NSG Kulkwitzer Lachen

Ein besonderer Ausflug führte die Kinder der NAJU Schleiereulen und ihre Eltern am 09.09.23 zu den Kulkwitzer Lachen. Das vom NABU Sachsen betreute Naturschutzgebiet in der Nähe von Markranstädt am westlichen Stadtrand von Leipzig umfasst eine Fläche von etwa 70 ha, die extensiv beweidet wird durch schottische Hochlandrinder, Leineschafe und Koniks. Juliane Grießbach, Verantwortliche für die Landschaftspflege, berichtete über die Entwicklung des Gebietes und die Herausforderungen durch zunehmende Verlandung der Lachen. Anschließend widmete sich die Gruppe ihrem eigentlichen Ziel der Exkursion: den Kuhfladen. Esther Sossai, Leiterin der NABU-Naturschutzstation Teichhaus Eschefeld, gab eine kurze Einführung in die Insektenvielfalt in den Hinterlassenschaften der Tiere, und klärte darüber auf, dass auch diese Arten zunehmend stark gefährdet sind. Danach wurden bei einem Rundgang verschiedene Kuhfladen untersucht und die Funde dokumentiert, beispielsweise der Dungkäfer (Aphodius rufus) und seine Larven wurden zahlreich entdeckt. Die genaue Begutachtung der einzelnen Kuhfladen sorgte bei den Kindern sowohl für Lachen als auch für Naserümpfen. Ein gemeinsames Picknick - abseits der Weiden - bot Raum für Austausch und rundete den Tag gut ab.

 

Fotos: Beatrice Jeschke


Hornissennest in der Kita

NABU Leipzig berät zu friedlichem Zusammenleben

Ein Hornissennest in einem Kindergarten in Eutritzsch sorgte letztens für viele Fragen und Bedenken. Die großen Hautflügler hatten in einer Baumhöhle in der Nähe des Spielbereiches der Kinder ein Nest gebaut. Sabrina Rötsch und Miriam Kempe vom NABU Leipzig besuchten daraufhin die Kinder und Erzieher*innen und kamen ins Gespräch über die Lebensweise der Tiere und den richtigen Umgang mit ihnen. Schnell war klar, dass in diesem Fall ein gutes und konfliktfreies Miteinander von Mensch und Hornisse möglich ist.

 

Haben auch Sie Fragen zu Wespen, Hummeln, Bienen oder Hornissen? Dann wenden Sie sich gern an die Hautflüglerberatung des NABU Leipzig.

 

Fotos: Miriam Kempe