Der NABU setzt sich für eine naturnahe Pflege von Kleingärten, Parkanlagen und Grünflächen ein. Davon können viele Vogelarten, aber auch Insekten oder Igel profitieren. Der NABU unterstützt Garten- und Grundstücksbesitzer, Inhaber von Firmengeländen oder von Wohnanlagen, Blumenwiesen anzulegen und zu erhalten, auf denen diese Tiere Nahrung finden können.
Blühende Wiesen für Schmetterlinge
Die Schmetterlinge brauchen Nahrungspflanzen für die Larven, Plätze für Puppen und Blüten als Nahrungsquelle der erwachsenen Falter. Im Landesweiten Projekt "Puppenstuben gesucht" sollen schmetterlingsgerechte Wiesen entstehen, die solche Lebensräume bieten. Der NABU Leipzig pflegt Wiesen im Rahmen dieses Projekts.
Friedhöfe sind Naturoasen in der Stadt, Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Entscheidend dafür ist aber, dass es naturnahe Ecken auf den Friedhöfen gibt oder verschiedene Nisthilfen für Vögel oder auch für Insekten. Der NABU Leipzig engagiert sich für eine naturnahe Gestaltung von Friedhofsanlagen und kümmert sich um Artenschutzmaßnahmen.
Vögel, die eigentlich in Felsnischen oder Baumhöhlen brüten, haben sich in der Welt der Menschen umorientiert. Sie nutzen unsere Gebäude, um ihre Nester zu bauen. Doch bei modernen Gebäudesanierungen nimmt man oftmals keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der tierischen Mitbewohner. Deshalb ist Hilfe für Gebäudebrüter ein wichtiges Arbeitsfeld des Artenschutzes geworden.
Schwalben nisten seit jeher in unmittelbarer Nachbarschaft des Menschen, doch heute gibt ihr Bestand Anlass zur Sorge. Verantwortlich dafür sind unbedachte Gebäudesanierungen, das Insektensterben und der Einsatz von Pestiziden in Gärten und in der Landwirtschaft. Um den eleganten Sommerboten zu helfen, hat der NABU Leipzig das Projekt „Schwalben willkommen“ gestartet.
Lebensraumzerstörung sowie Rücksichtslosigkeit im Städtebau führen dazu, dass einstmals häufige Arten, die in unmittelbarer Nachbarschaft des Menschen leben, bedroht sind. Dazu zählt auch der einstmals allgegenwärtige Haussperling. Mit verschiedenen Aktionen wirbt der NABU Leipzig für den Schutz von Gebäudebrütern und engagiert sich für den Erhalt ihrer Lebensräume und Nistplätze.
Mauersegler – Stadtbewohner in Wohnungsnot
Mauersegler nutzen seit Jahrhunderten Nischen in menschlichen Behausungen für ihr Brutgeschäft. Da heute viele Gebäude saniert werden, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse gebäudebewohnender Vögel zu nehmen, finden sie häufig keine geeigneten Nistplätze mehr. Bruthilfen können hier helfen, sie müssen aber gewartet und betreut werden. Deshalb hat der NABU Leipzig für rund 800 Mauerseglernistkästen die Patenschaft übernommen.
In der Stadt herrscht Wohnungsnot bei vielen Tierarten. Darum ist es besonders wichtig, die natürlichen Unterschlupfmöglichkeiten zu erhalten. Dazu zählen Baumhöhlen. Hier finden beispielsweise
Stare, Kleiber oder Fledermäuse ein Wohnungsangebot. Um höhlenreiche Bäume und ihre tierischen Bewohner besser zu schützen, hat der NABU Leipzig sich vorgenommen, die Höhlenbäume in der Stadt zu
erfassen. Helfer sind herzlich willkommen!
Nistkästen in der Stadt – Wohnungsbauprogramm für Vögel
Zwischen Oktober und Februar organisiert der NABU Leipzig Arbeitseinsätze zur Reparatur und Reinigung von Nistkästen. Rund 600 werden in Parkanlagen und auf Friedhöfen kontrolliert. Für die Teilnehmer gibt es interessante Informationen, unter anderem kann man anhand von Spuren und Nestern feststellen, welche Vögel gebrütet haben.
Mithelfende und Gäste sind herzlich willkommen!
Zum Schutz der Fledermäuse sind der Erhalt ihrer Quartiere in Höhlen, Stollen, Kellern, Dachstühlen und Baumhöhlen sowie der Erhalt einer vielfältigen, strukturreichen Landschaft wichtige Voraussetzungen. Der NABU Leipzig erfasst Fledermausquartiere, um sie zu schützen und schafft neue Unterschlupfmöglichkeiten. Alle sind eingeladen, beim Fledermausschutz zu helfen!
Dank vieler ehrenamtlicher Helfer kann der NABU Leipzig Amphibien bei ihrer Wanderung zu den Laichgewässern unterstützen und sie somit vor dem Tod durch Überfahren bewahren. In Laichgewässern werden zudem Wasserstände kontrolliert, Lurch-Vorkommen kartiert sowie Biotope gepflegt und Menschen über Amphibien aufgeklärt.
Die Papitzer Lehmlachen sind ein besonderes Naturjuwel in der Leipziger Auenlandschaft. Entstanden sind diese flachen Gewässer einst durch Lehmabbau, heute sind sie wertvoller Lebensraum, vor allem für Amphibien. Der NABU Leipzig kümmert sich um ihren Erhalt, reguliert die Wasserzufuhr und pflegt die umliegenden Gehölze und Feuchtwiesen. Außerdem werden Flora und Fauna erfasst, vor allem die Amphibienbestände.
Das Auenökosystem ist auf Wasser angewiesen, durch Kanäle, Deiche und Tagebaue aber zunehmend ausgetrocknet. Als ein erstes Projekt der Wiedervernässung wurde auf Initiative des NABU in den Neunzigerjahren der Burgauenbach angelegt. Er wird vom NABU im Rahmen einer „Bachpatenschaft“ weiter betreut: Mitglieder der Naturschutzjugend sind mehrmals im Jahr unterwegs, dokumentieren den Gewässerzustand, die Entwicklung der Natur und befreien die Ufer und Durchflussstellen von Müll.
Kommerzielle Interessen, Bauprojekte, die Förderung von Freizeitindustrie und Tourismus werden oftmals höher bewertet als der Schutz der artenreichen Natur- und Kulturlandschaft. Aus Sicht des NABU ist das eine kurzsichtige Politik! Besser wäre eine nachhaltige, naturverträgliche Entwicklung der Region. Für Leipzig könnte der Auenschutz eine Erfolgsgeschichte sein, doch dafür ist ein Bewusstseinswandel notwendig. Ihn herbeizuführen, ist ein wichtiges Anliegen des NABU in Leipzig.
Der Schutz des Leipziger Auenökosystems ist ein wichtiges Anliegen des NABU Leipzig. Überlegungen dazu müssen sich aber einreihen in ein sachsenweites Konzept zur nachhaltigen Entwicklung der Auen. Der Schutz der artenreichen Lebensräume muss dabei Hand in Hand gehen mit einem naturverträglichen Hochwasserschutz. Mit diesen Fragen und Konzepten beschäftigt sich der Arbeitskreis Auenentwicklung des NABU Sachsen, woran sich auch der NABU Leipzig beteiligt.