MONATSAUFTRAG SEPTEMBER


Schwalben auf Reisen

Forschen und Basteln

Mehlschwalbe im Flug
Mehlschwalbe im Flug. Foto: naturgucker/Axel Aßmann

Im September rückt der kühle Herbst immer näher. Am 22. September ist laut Kalender der offizielle Herbstanfang. Viele Pflanzen blühen nun nicht mehr, viele Obstbäume und Sträucher tragen noch die letzten Früchte des Jahres. Die Blätter ändern ihre Farbe und die Tiere bereiten sich auf den kalten Winter vor.

 

Während im Sommer noch viele Vögel ihre Lieder trällerten, wird es nun etwas stiller. Der Vogelzug ist in vollem Gange! Viele Zugvögel machen sich auf die große Reise und überwintern im Süden.

 

 

Die Vögel, die ihre Koffer im September packen und sich auf die abenteuerliche Reise des Vogelzugs begeben, sind die Schwalben.

Das Jahr einer Schwalbe

Schwalben wohnen nur die Hälfte des Jahres in Deutschland. Im Frühling und Sommer von April bis September paaren sich die Schwalben, bauen ihre Lehmnester und brüten dort. Irgendwann sind die Jungvögel dann flügge und ziehen aus. Die Eltern müssen sich nicht mehr um sie kümmern. Bevor es kalt wird, machen sich die Singvögel auf den Weg in den Süden nach Afrika. Dort richten sie sich südlich der großen Wüste Sahara ihr Winterquartier ein.

Schwalbenarten

Es gibt verschiedene Arten. Bei uns kommen die Mehlschwalbe und die Rauchschwalbe am häufigsten vor. 

Mehlschwalbe

Mehlschwalbe mit Insekt im Schnabel
Foto: naturgucker/Axel Aßmann

 

Aussehen:

  • Bauch und Kehle mehlig weiß
  • Rückengefieder schwarz-braun
  • Beine und Füße mit weißen Federn
  • Schwanz nur wenig gegabelt

Verhalten:

  • baut Lehmnester unter Dachvorsprüngen und in Balkonnischen
  • Lehmnester aus bis zu 1.500 Lehmkügelchen

Lehmnest Mehlschwalbe. Foto: naturgucker/Melanie Weber
Lehmnest Mehlschwalbe. Foto: naturgucker/Melanie Weber

Rauchschwalbe

Rauchschwalbe
Foto: NABU/CEWE/Martin Harms

 

Aussehen:

  • Rückengefieder schwarzblau und metallisch glänzend
  • Gesicht rot-braun
  • Schwanz tief gegabelt

 

Verhalten:

  • baut Lehm- und Schlammnester im Inneren vom Stall, Schuppen oder Scheunen

 

Lehmnest Rauchschwalbe. Foto: naturgucker/Rolf Jantz
Lehmnest Rauchschwalbe. Foto: naturgucker/Rolf Jantz

Turbulente Reise

Nachdem die Schwalben ihren Sommer bei uns genossen haben, begeben sie sich auf eine laaange Reise. Die Schwalben legen beim Vogelzug sehr lange Wege zurück, bis zu 10 Tausend Kilometer! Man nennt sie deshalb auch Langstreckenzieher. Sie sind außerdem unglaublich mutig. Sie müssen auf ihrem weiten Weg unzählige Gefahren überwinden. Zum einen gibt es natürliche Gefahren. So müssen sich die Singvögel vor den Baumfalken in Acht nehmen, die sich während des Vogelzugs überwiegend von Schwalben ernähren. Auch Wetterextreme wie Stürme, Dürre, Hitze und Gewitter könnten ihnen zum Verhängnis werden. Der Mensch ist ebenso eine große Gefahrenquelle. Die Vögel müssen sich zum Beispiel vor Windrädern in Acht nehmen. Leider werden auch in manchen Gebieten die Zugvögel gejagt, oftmals illegal.

Warum nehmen die kleinen Schwalben einen soo langen und gefährlichen Weg auf sich?

 Schwalben ernähren sich von Insekten, besonders von fliegenden Insekten wie Fliegen und Mücken. Sie fangen sie sogar in der Luft! Im Winter gibt es in Europa aber keine Insekten mehr. Sie würden bei uns in der kalten Jahreszeit nicht genug Futter finden. Deshalb ziehen sie in wärmere Gebiete, wo der Speiseplan wieder voll ist. 

 

Forscherauftrag: Beobachten

Bevor die Schwalben in ihr Winterquartier aufbrechen kann man oft große Schwalben-Schwärme beobachten. Häufig sitzen sie dann aufgereiht zum Beispiel auf .

 

Schau mal, ob du diese Schwärme entdecken kannst! Besonders ein Stück weit außerhalb von Leipzig in ländlicheren Gegenden, kannst du dein Glück versuchen!

Wenn du kannst, mach gern ein Foto davon und schick es uns an winkler@nabu-sachsen.de

Foto: NABU/Klemens Karkow
Foto: NABU/Klemens Karkow

Bastelauftrag: Zwitscherdose

leere Filmdose als Zwitscherdose
leere Filmdose als Zwitscherdose. Foto: NABU/Luise Winkler

Willst du auch mal so singen können wie ein Vogel?

 

Rauchschwalben und Mehlschwalben sind Singvögel und unterscheiden sich nicht nur in ihrem Aussehen, sondern auch in ihrem Gesang.

Die Mehlschwalbe zwitschert „Schrrip, brrit, brüt“. Die Rauchschwalbe dagegen trällert mit einem melodischen „wid,wid,wid“ ihr unverkennbares Lied.

 

 Mit dieser einfachen Bastelanleitung kannst du selbst ein paar Vogelklänge erzeugen.

 

Alles was du dafür brauchst:

  • Kapsel von einem Überraschungsei, eine leere Filmdose oder andere kleine verschließbare Dose
  • Scharfes Cuttermesser oder eine Schere
  • einen stabilen (Woll-) Faden, ca. 50 cm lang
  • eine Stopfnadel

So geht's:

  1. Schneide eine 0,4 cm bis 1 cm breite, längliche Kerbe in die Dose.
  2. Mache mit einer Nadel ein kleines Loch an die Unterseite der Dose. Fädel nun mit einer Stopfnadel von innen nach außen den Faden durch das Loch. Mache einen Knoten auf der Innenseite der Dose, sodass der Faden nicht herausrutschen kann.
  3. Anschließend schließt du den Deckel.
  4. Wirbel und schleuder deine Zwitscherdose am Faden umher. Was für ein Gezwitscher kommt heraus?

Wie klingt dein ganz eigener Vogelgesang?

Versuche das Geräusch in Worte zu fassen. Ist es ein zschirp, zschirp? Oder klingt es ganz anders? Schreibe uns gern dein Geräusch und schick uns ein Bild mit deiner Zwitscherdose an winkler@nabu-sachsen.de

 

 Der NABU-Leipzig wünscht dir viel Spaß beim Forschen und Basteln!