MONATSAUFTRAG OKTOBER
Wenn die Blätter an den Bäumen langsam ihre Farbe ändern und die Tage wieder kürzer werden – dann werden vergleichsweise viele Igel beobachtet.
Aber wo sind sie den Rest des Jahres?
Wenn die Igel Ende März aus ihrem Winterschlaf aufwachen, haben sie viel Gewicht verloren und müssen wieder zu Kräften kommen. Igel schlafen tagsüber meist und gehen abends und nachts auf Futtersuche. Sie sind also nachtaktiv. Sie fressen hauptsächlich Insekten wie Käfer und Schmetterlingslarven. Aber auch Regenwürmer, Spinnen, Schnecken und andere Kleintiere schmecken ihnen sehr. Im Frühling gibt es noch nicht allzu viele davon. In den folgenden Sommermonaten ist der Speiseplan aber wieder voll.
Zwischen April und August ist Paarungszeit. Der Igelmann legt auf der Suche nach einer geeigneten Partnerin lange Wege zurück – bis zu 5 km pro Nacht. Hat er die Igelfrau seiner Träume gefunden, umkreist er sie und versucht sie von sich zu überzeugen. Das Schauspiel wird auch „Igelkarussell“ genannt und kann Stunden dauern. Nach der Paarung gehen beide wieder getrennte Wege. Igel sind nämlich Einzelgänger.
Die Igelmutter bringt nach ungefähr 35 Tagen zwei bis sieben Jungtiere zur Welt. Viele Igelkinder werden im August geboren, manche Spätzügler noch im September. Igelbabies haben schon weiße Stacheln, allerdings ganz weiche. Sie bieten noch keinen Schutz gegen Feinde. Zur Geburt sind die kleinen Igel auch noch blind. Die Augen öffnen sich erst nach zwei Wochen. Wenn sie drei Wochen alt sind, machen sie mit ihrer Igelmama zusammen die ersten Ausflüge, meist nachts. Mit sechs Wochen gehen sie zum ersten Mal allein auf Futtersuche.
Wenn es im Herbst kälter wird, müssen sich die Igelbabies und erwachsenen Igel viel Winterspeck anfressen. Dann wird es oft knapp mit dem Futterangebot. Deswegen sieht man zu der Zeit einige Igel auch tagsüber bei der Futtersuche.
Ausgewachsene Igel wiegen ungefähr 800 Gramm bis 1,5 Kilogramm und sind damit für den Winter gewappnet. Im November fangen Igel dann an ihr Winternest zu bauen. Der Unterschlupf ist am besten vor dem Wetter geschützt und mit viel Laub gepolstert.
Da es im Winter keine Nahrung für die Igel gibt, überbrücken sie diese Zeit mit dem Winterschlaf. Sie kugeln sich zusammen um sich warm zu halten. Ihre Körperfunktionen fahren herunter. Die Körpertemperatur sinkt zum Beispiel von 36 Grad Celsius auf fünf Grad Celsius. Sie atmen dann nur noch drei bis vier mal in der Minute!
Wenn es zwischendrin einmal wärmer wird, wacht der Igel manchmal auf, bleibt dann aber meist in seinem schützenden Nest.
Zu den natürlichen Feinden des Igels zählen der Uhu, Dachs und Fuchs. Auch gegen Hunde und Katzen muss er sich wehren. Dazu nutzt er seine Stacheln. Igel haben insgesamt bis zu 8000 Stacheln. Bei Gefahr rollt er sich zu einer Kugel zusammen und stellt zur Abwehr seine spitzen Stacheln auf. Die tun bei Berührung ganz schön weh!
Die größte Gefahr ist allerdings der Mensch:
Du brauchst:
Wenn du keine dicken Äste hast, wie in den Bildern, dann kannst du auch eine schöne kuschelige Unterkunft mit Laub, Reißig und dünneren Ästen zusammenstellen. Scrolle für die Anleitung nach unten :)
Lege dicke Äste wie in dem Bild auf den Boden. Der Boden muss eben sein, weil sich sonst Pfützen bilden und der Igel nasse Füße bekommt.
Du kannst den Unterschlupf groß anlegen. Eine Fläche von 1x1 Meter bietet ausreichend Platz für die Igel und guten Schutz vor Fressfeinden. Am besten baust du die Igelbude an eine Hauswand.
Die Igel ziehen sich gern in Gartenlauben oder Holzstapeln zurück. Das heißt, sie mögen es ein trockenes Dach über dem Kopf zu haben. Als Dach kannst du also eine Plastikplatte
(einer Wassertonne zum Beispiel) oder etwas anderes wasserdichtes ca. 25 cm über dem Boden auf die Äste legen. Es darf nicht verrutschen und muss fest sein. In der ersten Etage vom Igelhaus
kannst du auch Ziegelsteine hinlegen, auf denen du das Dach legst.
Stapel dann wie in den Bildern, ähnlich wie bei einer Blockhütte, Schicht um Schicht weitere Äste drauf.
Fülle die Zwischenräume mit trockenem Laub, Reißig und dünnen Ästen auf, dann hat es der Igel schön warm.
Lege auf das Igelhaus und drumherum viel Laub.
Bastel ein Schild für deine Igelbude! Dann weiß jeder, dass die Äste und das Laub
nicht weggeräumt werden dürfen, weil Igel darin zu Hause sind. Du kannst das Schild so gestalten wie du möchtest :)
Wenn du keine dicken Äste findest, kannst du auch auf andere Art dem Igel helfen!
Trage die Blätter im Park um die Ecke oder in deinem Garten zu einem großen Laubhaufen zusammen. Stelle darüber Äste und Reißig wie ein Zelt über dem Laub zusammen. Das ist das Dach, sodass die Bude ein wenig geschützt ist von oben. Lege auch darüber wieder Laub.
Nun hat der Igel einen Unterschlupf und kann im Laubhaufen auch eventuell noch Futter finden.
Stelle auch hier ein Schild auf, damit alle wissen, dass sie das Laub liegen lassen sollen.
Schicke uns Fotos von deiner
tollen Igelbude an winkler@nabu-sachsen.de ! Wir laden sie dann Ende Oktober hier zu einer kleinen Ausstellung
hoch.
Viel Spaß beim Bauen wünscht euch der NABU Leipzig!
Das sind eure Igelbuden! Hier haben die Igel ein schönes Zuhause :)