MONATSAUFTRAG OKTOBER


Herbstzeit ist Igelzeit

Bauen und Basteln

 

Wenn die Blätter an den Bäumen langsam ihre Farbe ändern und die Tage wieder kürzer werden – dann werden vergleichsweise viele Igel beobachtet.

 

Aber wo sind sie den Rest des Jahres?

 

 

 

Igeljahr im Überblick

Igel im Laub. Foto: naturgucker.de/Angelika Nijhoff
Igel im Laub. Foto: naturgucker.de/Angelika Nijhoff

März bis April - nach dem Winterschlaf

Wenn die Igel Ende März aus ihrem Winterschlaf aufwachen, haben sie viel Gewicht verloren und müssen wieder zu Kräften kommen. Igel schlafen tagsüber meist und gehen abends und nachts auf Futtersuche. Sie sind also nachtaktiv. Sie fressen hauptsächlich Insekten wie Käfer und Schmetterlingslarven. Aber auch Regenwürmer, Spinnen, Schnecken und andere Kleintiere schmecken ihnen sehr. Im Frühling gibt es noch nicht allzu viele davon. In den folgenden Sommermonaten ist der Speiseplan aber wieder voll.

April bis August - Paarungszeit

Zwischen April und August ist Paarungszeit. Der Igelmann legt auf der Suche nach einer geeigneten Partnerin lange Wege zurück – bis zu 5 km pro Nacht. Hat er die Igelfrau seiner Träume gefunden, umkreist er sie und versucht sie von sich zu überzeugen. Das Schauspiel wird auch „Igelkarussell“ genannt und kann Stunden dauern. Nach der Paarung gehen beide wieder getrennte Wege. Igel sind nämlich Einzelgänger.


Juni bis September - Nachwuchs

Die Igelmutter bringt nach ungefähr 35 Tagen zwei bis sieben Jungtiere zur Welt. Viele Igelkinder werden im August geboren, manche Spätzügler noch im September. Igelbabies haben schon weiße Stacheln, allerdings ganz weiche. Sie bieten noch keinen Schutz gegen Feinde. Zur Geburt sind die kleinen Igel auch noch blind. Die Augen öffnen sich erst nach zwei Wochen. Wenn sie drei Wochen alt sind, machen sie mit ihrer Igelmama zusammen die ersten Ausflüge, meist nachts. Mit sechs Wochen gehen sie zum ersten Mal allein auf Futtersuche.

 

Oktober bis November - Vorbereitung auf den Winter

Junger Igel beim Fressen. Foto: naturgucker.de/ Kerstin Karg
Junger Igel beim Fressen. Foto: naturgucker.de/ Kerstin Karg

Wenn es im Herbst kälter wird, müssen sich die Igelbabies und erwachsenen Igel viel Winterspeck anfressen. Dann wird es oft knapp mit dem Futterangebot. Deswegen sieht man zu der Zeit einige Igel auch tagsüber bei der Futtersuche.

 

Ausgewachsene Igel wiegen ungefähr 800 Gramm bis 1,5 Kilogramm und sind damit für den Winter gewappnet. Im November fangen Igel dann an ihr Winternest zu bauen. Der Unterschlupf ist am besten vor dem Wetter geschützt und mit viel Laub gepolstert.

November bis März - Winterschlaf

Da es im Winter keine Nahrung für die Igel gibt, überbrücken sie diese Zeit mit dem Winterschlaf. Sie kugeln sich zusammen um sich warm zu halten. Ihre Körperfunktionen fahren herunter. Die Körpertemperatur sinkt zum Beispiel von 36 Grad Celsius auf fünf Grad Celsius. Sie atmen dann nur noch drei bis vier mal in der Minute!

Wenn es zwischendrin einmal wärmer wird, wacht der Igel manchmal auf, bleibt dann aber meist in seinem schützenden Nest.

Igel in Gefahr

Laubbläser
Laubbläser gefährden Igel. Foto: Pixabay/ S. Hermann und F. Richter

 Zu den natürlichen Feinden des Igels zählen der Uhu, Dachs und Fuchs. Auch gegen Hunde und Katzen muss er sich wehren. Dazu nutzt er seine Stacheln. Igel haben insgesamt bis zu 8000 Stacheln. Bei Gefahr rollt er sich zu einer Kugel zusammen und stellt zur Abwehr seine spitzen Stacheln auf. Die tun bei Berührung ganz schön weh!

 

Die größte Gefahr ist allerdings der Mensch:

  • Im Straßenverkehr kommen jedes Jahr viele Igel um, weil sie die Geschwindigkeit der Autos nicht einschätzen können.
  • Auch wenn es verlockend ist, spring beim Spazieren gehen nicht in Laubhaufen hinein! Selbst wenn es so schön raschelt. Es könnten Igel darin wohnen oder nach Futter suchen.
  • Auch die Lebensräume des Igels werden durch den Menschen zerstört. Oft wird das Laub mit lauten und stinkenden Laubbläsern weggepustet oder zusammengerecht und entsorgt. In Gärten werden oft abgesägte Äste nicht zu einem Haufen zusammengelegt sondern entfernt oder am Lagerfeuer verbrannt. Auch manche Hecken werden im Oktober nach der Brutzeit der Vögel zu stark zurückgeschnitten. Igel finden häufig keinen Unterschlupf mehr.

Bastelauftrag: Baue eine Igelbude

DU kannst dem Igel helfen ein Zuhause zu finden!

               Du brauchst: 

  • dicke Äste. Wenn deine Eltern im Garten bei den Bäumen die Äste absägen. Im Wald findest du bestimmt auch welche. Frage deine Eltern, ob sie mit dir zusammen sammeln gehen.
  • Plastikplatte (z.Bsp. von einer Wassertonne)
  • Laub und Reißig

Wenn du keine dicken Äste hast, wie in den Bildern, dann kannst du auch eine schöne kuschelige Unterkunft mit Laub, Reißig und dünneren Ästen zusammenstellen. Scrolle für die Anleitung nach unten :)

 

Lege dicke Äste wie in dem Bild auf den Boden. Der Boden muss eben sein, weil sich sonst Pfützen bilden und der Igel nasse Füße bekommt.

 

Du kannst den Unterschlupf groß anlegen. Eine Fläche von 1x1 Meter bietet ausreichend Platz für die Igel und guten Schutz vor Fressfeinden. Am besten baust du die Igelbude an eine Hauswand.

 


Die Igel ziehen sich gern in Gartenlauben oder Holzstapeln zurück. Das heißt, sie mögen es ein trockenes Dach über dem Kopf zu haben. Als Dach kannst du also eine Plastikplatte (einer Wassertonne zum Beispiel) oder etwas anderes wasserdichtes ca. 25 cm über dem Boden auf die Äste legen. Es darf nicht verrutschen und muss fest sein. In der ersten Etage vom Igelhaus kannst du auch Ziegelsteine hinlegen, auf denen du das Dach legst.

 


Stapel dann wie in den Bildern, ähnlich wie bei einer Blockhütte, Schicht um Schicht weitere Äste drauf.

Fülle die Zwischenräume mit trockenem Laub, Reißig und dünnen Ästen auf, dann hat es der Igel schön warm.

 


Lege auf das Igelhaus und drumherum viel Laub.

 

Bastel ein Schild für deine Igelbude! Dann weiß jeder, dass die Äste und das Laub nicht weggeräumt werden dürfen, weil Igel darin zu Hause sind. Du kannst das Schild so gestalten wie du möchtest :)


Foto: Pixabay/Hans Braxmeier
Foto: Pixabay/Hans Braxmeier

Wenn du keine dicken Äste findest, kannst du auch auf andere Art dem Igel helfen!

 

Trage die Blätter im Park um die Ecke oder in deinem Garten zu einem großen Laubhaufen zusammen. Stelle darüber Äste und Reißig wie ein Zelt über dem Laub zusammen. Das ist das Dach, sodass die Bude ein wenig geschützt ist von oben. Lege auch darüber wieder Laub.

Nun hat der Igel einen Unterschlupf und kann im Laubhaufen auch eventuell noch Futter finden.

Stelle auch hier ein Schild auf, damit alle wissen, dass sie das Laub liegen lassen sollen.

 

 

Schicke uns Fotos von deiner tollen Igelbude an winkler@nabu-sachsen.de ! Wir laden sie dann Ende Oktober hier zu einer kleinen Ausstellung hoch.

 

 

Viel Spaß beim Bauen wünscht euch der NABU Leipzig!

 


Eure Einsendungen

 

Das sind eure Igelbuden! Hier haben die Igel ein schönes Zuhause :)

Igelbude von Käthe (7 Jahre), Leipzig
Igelbude von Käthe (7 Jahre), Leipzig
Igelbude von Pauline (10), Marlene (15) und Carolin (23), Zeitz
Igelbude von Pauline (10), Marlene (15) und Carolin (23), Zeitz