MONATSAUFTRAG JUNI
Vom 4. Bis zum 13. Juni 2021 findet wieder der Insektensommer statt, eine Zählaktion des NABU. Da werden verschiedene Insekten gezählt, um zu sehen, wie viele es derzeit noch gibt. Die Zahl der Insekten geht in Deutschland nämlich seit Jahren stark zurück. Der Mensch stellt die größte Gefahr für die Insekten dar. Zum Beispiel werden in der Landwirtschaft viele Insektengifte, sogenannte Pestizide, eingesetzt. Insekten sind aber sehr wichtige und nützliche Lebewesen. Sie bestäuben Obstbäume oder andere Pflanzen, die uns Menschen oder den Tieren Nahrung bringen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir Käfer, Bienen, Schmetterlinge und Co. schützen.
Dieses Jahr steht beim NABU-Insektensommer der Marienkäfer im Fokus.
In Deutschland gibt es 70 verschiedene Marienkäferarten. Manche von ihnen haben schwarze Flügel mit roten Punkten. Andere haben gelbe Flügel mit schwarzen Punkten, wie der 16-Punkt-Marienkäfer. Marienkäfer gibt es in einer großen Vielfalt. Eine Gemeinsamkeit verbindet jedoch alle Arten: Die Farben sind immer grell und sogenannte Warnfarben. Das satte rot, orange oder gelb der Flügel schreit „Vorsicht! Giftig!“ Sie schützen die Marienkäfer vor Fressfeinden, wie zum Beispiel Vögel, Eidechsen oder Frösche. Die Anzahl der Punkte zeigt übrigens nicht das Alter der Marienkäfer an, sondern die Art.
Der Name Marienkäfer stammt von der heiligen Jungfrau Maria. Im Mittelalter glaubte man, dass die Jungfrau Maria den Bauern die Käfer geschickt hat, um ihnen bei der Landwirtschaft zu helfen. Sie fressen nämlich Blattläuse, die für die Pflanzen schädlich sind. Sogar heute werden die Marienkäfer in Gärtnereien als Glücksbringer eingesetzt. Sie ersetzen Pestizide, indem sie täglich 100 bis 150 Blattläuse fressen.
Genau wie ausgewachsene Marienkäfer haben auch ihre Larven einen großen Appetit auf Blattläuse. Wenn eine Larve aus ihrem Ei schlüpft frisst sie innerhalb von drei Wochen 400 bis 600 Blattläuse bevor sie sich verpuppt. Sie sind also so gefräßig wie ein Löwe, ein richtiges Raubtier eben, RARR! Und sie sehen auch ziemlich gefährlich aus!
Neben seinen Warnfarben kann sich der Käfer auch noch anders verteidigen. Fühlt er sich bedroht, sondert er an den Beinen eine gelbe Flüssigkeit ab. Die riecht ziemlich übel und schreckt so die Feinde ab.
In Deutschland kann man den heimischen 7-Punkt-Marienkäfer am häufigsten beobachten. Vor ca. 20 Jahren kam jedoch noch eine andere, sehr ähnlich aussehende Art nach Europa, der asiatische Marienkäfer. Ihn gibt es in vielen verschiedenen Farben, deswegen wird er auch Harlekin-Käfer genannt, ein richtig alberner Spaßmacher. Weil er noch mehr Blattläuse frisst als der 7-Punkt-Marienkäfer, wurde er damals zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Allerdings vermehrt er sich auch sehr schnell und frisst bei Mangel an Blattläusen die Larven des heimischen Marienkäfers auf. Er ist somit ein Konkurrent für den 7-Punkt-Marienkäfer. Du kannst ihn an einem „W“ auf dem Kopfschild erkennen.
Geh auf die Suche nach Marienkäfern. Findest du mehr 7-Punkt-Marienkäfer oder mehr asiatische Marienkäfer? Entdeckst du sogar andere Marienkäferarten? Eine Lupe kann dir bei der Suche helfen. Mach Bilder von allen Marienkäfern, die du finden kannst und schicke sie uns per E-Mail
Zweimal im Jahr ruft der NABU daher zur großen Insektenzählung auf, bei der jeder mitmachen kann. Beobachten und zählen kann man fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Gezählt wird eine Stunde lang. Ein warmer, trockener und windstiller Tag ist zum Insektenzählen am besten geeignet. Gezählt werden alle Insekten, auf einigen Arten liegt aber ein besonderes Augenmerk. Weiterlesen
Du brauchst:
Sammle draußen runde oder ovale Steine, am besten sind sie auch flach und glatt. Bemale sie mit Pinsel und Acrylfarbe und verwandle sie in Marienkäfer. Du kannst sie dann im Garten deiner Eltern oder in deinem Zimmer als Dekoration benutzen!
Mach ein Bild von deinen bunten Käfer-Kieseln. Achte darauf, dass das Bild hell genug ist und die Steine gut zu sehen sind. Schick uns das Foto per E-Mail
Wir veröffentlichen es dann am Ende des Monats hier auf der Internetseite.
Spaß beim Forschen und Basteln wünscht euch der NABU Leipzig!