MONATSAUFTRAG FEBRUAR


Wann kommt der Frühling?

Forschen

Krokusse im Abendlicht. Foto: NABU/CEWE/Robert Sommer
Foto: NABU/CEWE/Robert Sommer

Im Februar kannst du schon hier und da Schneeglöckchen entdecken. Manche Vögel geben früh morgens wieder ihren lieblichen Gesang zum Besten und so mancher Zugvogel kehrt zurück. Das klingt verdächtig nach Frühling!

 

Am nächsten Tag kann das aber schon wieder ganz anders aussehen: die Lieblingspfütze, in die du so gern reingesprungen bist, ist zugefroren und der Boden glitzert vom frisch gefallenen Schnee.

 

Wann beginnt denn nun der Frühling so richtig?

 

Die Natur hat ihren eigenen Kalender

In deinem Kalender steht, dass am 21. März der Frühling beginnt. Aber die Natur interessiert das nicht - sie richtet sich nach ihren eigenen Regeln. In einem Jahr wandern die Kröten schon Mitte Februar zu ihren Laichgewässern und im nächsten Jahr erst im März. In dem einen Jahr blühen die Schneeglöckchen Anfang Februar, im nächsten Jahr ein paar Wochen später.

 

Schneeglöckchen zeigen den Vorfrühling an. Foto: NABU Rinteln/ Kathy Büscher
Schneeglöckchen zeigen den Vorfrühling an. Foto: NABU Rinteln/ Kathy Büscher

Es gibt eine eigene Wissenschaft, die die Erscheinungen und Entwicklungen in der Natur genau beobachtet. Sie prüft, zu welcher Zeit diese auftauchen und unter welchen Bedingungen.

Das ist die sogenannte Phänologie.

 

Wissenschaftler haben aufgrund ihrer Beobachtungen einen eigenen Kalender für die Natur entwickelt. Dabei reichen aber die vier Jahreszeiten nicht aus um die Entwicklungen in der Natur zu beschreiben, die sich jedes Jahr wiederholen.

Der phänologische Kalender hat 10 verschiedene Jahreszeiten!

 

In einer bestimmten Reihenfolge blühen verschiedene Pflanzen. Sie zeigen die jeweilige phänologische Jahreszeit an. Sie werden deswegen auch Zeigerpflanzen genannt.

Wann welche Pflanzen anfangen zu blühen, hängt aber stark von der Witterung ab – also welches Wetter und welche Temperaturen in einem gewissen Zeitraum an einem bestimmten Ort vorherrschen. Deshalb sind die phänologischen Jahreszeiten jedes Jahr etwas anders auf die Monate verteilt, weil das Wetter jedes Jahr unterschiedlich sein kann.

 

Der Vorfrühling beginnt meist irgendwann im Februar und ist die erste Jahreszeit im phänologischen Kalender. Damit startet die Natur nach der Winterruhe in die Wachstumszeit.

Nach dem Forscherauftrag erfährst du mehr über die 10 Jahreszeiten und wann welche Pflanzen wachsen.

Forscherauftrag

Den Frühlingsboten auf der Spur

Geh raus in die Natur und halte nach den ersten Frühlingsboten Ausschau!

Welche Pflanzen blühen bei dir gerade?

 

Unten siehst du die Zeigerpflanzen, die den Vorfrühling einläuten.

 

 

Mache ein Foto von jeder Pflanze und versuche sie zu bestimmen. Schreibe auf an welchem Tag und an welchem Ort du sie gefunden hast.

 

Schicke uns deine Fotos und die Infos von den Frühlingsboten per Mail

Wir laden deine Fotos dann hier unter dem Beitrag hoch.

Lass uns gemeinsam eine schöne virtuelle Frühlingswiese erstellen!

Schneeglöckchen. Foto: NABU Rinteln/Kathy Büscher
Schneeglöckchen. Foto: NABU Rinteln/Kathy Büscher

Schneeglöckchen sind die wahren Frühaufsteher nach dem Winter. Sie blühen als erste Pflanze und zeigen somit den Vorfrühling an.

Märzenbecher. Foto: NABU/ Dorothea Bellmer
Märzenbecher. Foto: NABU/ Dorothea Bellmer

Märzenbecher sind schon im Februar zu sehen und haben den Höhepunkt ihrer Blütezeit im März - daher kommt auch der Name.

Haselnuss. Foto: NABU/ H. May
Haselnuss. Foto: NABU/ H. May

Die Blüten der Haselnuss sehen aus wie Würmchen, die von den Ästen hängen. Daran erkennst du, dass die Natur aus dem Winterschlaf erwacht.

Salweide. Foto: NABU/ H. May
Salweide. Foto: NABU/ H. May

Wenn die Knospen der Salweide noch geschlossen sind, sehen sie silbrig und ganz flauschig aus - sie werden auch "Weidenkätzchen" genannt. Sie blühen aber gelb, wie hier im Bild.



Kalender mit 10 Jahreszeiten

Wissenschaft der Zeigerpflanzen

Das Jahr wird beim phänologischen Kalender in 10 Jahreszeiten unterteilt. Der Beginn einer jeden Jahreszeit kann nicht auf einen bestimmten Tag festgelegt werden - sondern auf die Erscheinungen in der Natur. Welche Pflanze blüht wann?

 

  • Vorfrühling: Beginn mit Haselnuss, Märzenbecher und Schneeglöckchen, Ende mit Blüte der Salweide.
  • Erstfrühling: Beginn mit Blüte der Forsythie sowie von Beerensträuchern wie der Stachelbeere und Obstbäumen wie Kirsche, Pflaume und Birne, von Schlehe und Ahorn; Laubentfaltung von Birke und Buche.
  • Vollfrühling: Blüte von Apfel, Flieder und Rosskastanie; Laubentfaltung von Eiche und Hainbuche.
  • Frühsommer: Blüte von Holunder, Roggen, Robinie; Blütehöhepunkt der Wiesen und Getreidefelder; am Ende des Frühsommers ernten Landwirte das erste Heu
  • Hochsommer: Lindenblüte und reife Johannisbeeren.
  • Spätsommer: Reifezeit für Frühapfel und Eberesche, Blüte des Heidekrauts; Landwirte ernten ein zweites Mal das Heu.
  • Frühherbst: Reife von Holunder und Rosskastanie, Höhepunkt der Obsternte.
  • Vollherbst: Kartoffelernte,  Reife von Eicheln, Walnüssen und Bucheckern; zum Ende des Vollherbst färben sich die Blätter der Laubbäume bunt.
  • Spätherbst: Zeit, wenn das Laub herunterfällt.
  • Winter: Beginn der Vegetationsruhe. Jetzt wächst erst mal nichts mehr.

Der NABU Leipzig wünscht dir viel Spaß beim Entdecken und Fotografieren!


Eure Einsendungen

 

Hier ist eure Frühlingswiese :)

Maxi (12), Schneeglöckchen im Volksgarten Leipzig
Maxi (12), Schneeglöckchen im Volksgarten Leipzig
Lucas (10), Märzenbecher in Reudnitz, Leipzig
Lucas (10), Märzenbecher in Reudnitz, Leipzig
Lola (11), Winterlinge in Leipzig Schönefeld
Lola (11), Winterlinge in Leipzig Schönefeld