MONATSAUFTRAG DEZEMBER


Stille Nacht - Zeit für den Winterschlaf!

Forschen

Eichhörnchen imm Winter. Foto: pixabay/Olssid
Foto: pixabay/Olssid

 

Advent, Advent ein Lichtlein brennt! Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, schon steht das Christkind vor der Tür. Und wenn das fünfte Lichtlein brennt, dann hat man Weihnachten verpennt…

So ergeht es Winterschläfern JEDES Jahr!

 

Winterschläfer sind Tiere, die die kalten Temperaturen und das knappe Futterangebot im Winter einfach verschlafen!

Um den Winter zu überstehen, futtern sie  vor dem ersten Frost ganz viel und legen sich so ihren Winterspeck an. Der versorgt die Tiere mit Energie und verhindert, dass sie verhungern. Sie suchen sich ein geschütztes Versteck, in dem es nicht ganz so kalt ist. Dort sind sie auch besser vor neugierigen Fressfeinden geschützt. Das können Erd- oder Baumhöhlen, Laubhaufen oder Felsspalten sein. Manche Tiere legen sich auch gern in Nistkästen zur Ruhe.

Siebenschläfer im Nistkasten. Foto: naturgucker/Dörte Bleul-Horn
Siebenschläfer im Nistkasten. Foto: naturgucker/Dörte Bleul-Horn

Damit alle ein geeignetes Winterversteck finden können, ist es wichtig Hecken und Bäume zu schützen. Auch Gärten sollten möglichst naturnah gestaltet sein. Man kann Steine zu einem Haufen auftürmen oder Reißighaufen zusammenlegen und mit Laub bedecken. So können Winterquartiere für Reptilien, Igel, Amphibien und andere Kleintiere geschaffen werden.

 

Welche Tiere Winterschlaf, Winterruhe oder Winterstarre halten, erfährst du nach dem Experiment.


Forscherauftrag: Experiment

Welches Winterversteck ist am wärmsten?

Damit wir Menschen nicht frieren, sind unsere Häuser gedämmt. Das heißt, dass bestimmtes Material in den Häuserwänden verhindert, dass die Wärme von der Heizung nach draußen gelangt. So bleibt es in deinem Zimmer auch im Winter schön warm. Winterschläfer polstern auch oft ihre Ruhestätten mit Material aus der Natur auf, zum Beispiel mit Federn, Moos oder Gras. So wird es besonders kuschelig.

 

Finde mit einem einfachen Experiment heraus, welche Verstecke und Naturmaterialien im Winter warm halten!

Gläser, heißes Wasser und Thermometer. Foto: NABU/Luise Winkler
Foto: NABU/Luise Winkler

Du brauchst:

  • (Marmeladen-)Gläser, möglichst gleich groß
  • Wasserkocher/sehr warmes Wasser aus der Leitung
  • Thermometer
  • Uhr
  • Tabelle zur Auswertung
Download
Tabelle Experiment_Winterversteck.pdf
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So geht's:

1) Fülle die Gläser mit sehr warmen, nicht mehr kochendem Wasser auf. Lass das Wasser aus dem Wasserkocher etwas abkühlen. Wenn das Wasser zu heiß ist, kann sonst das Glas zerspringen und dich verletzen!


2) Die Gläser sind deine "Tiere" mit einer bestimmten (Körper-)Temperatur. Miss die Temperatur des Wassers vor dem Experiment mit dem Thermometer. Die sollte möglichst bei allen Gläsern gleich sein. Trage sie in die Tabelle ein.

Temperaturmessung. Foto: NABU/Luise Winkler
Foto: NABU/Luise Winkler

3) Gehe mit deinen "Tieren"  hinaus und suche dir für jedes ein eigenes Winterversteck aus. Du kannst zum Beispiel ein Glas mit viel Laub bedecken oder eins im Boden vergraben. Nimm die  Naturmaterialien, die du finden kannst oder schau welche natürlichen Verstecke schon vorhanden sind. Lass ein Glas draußen stehen ohne Schutz, um zu sehen wie kalt das „Tier“ ohne Frostschutz wird.

 

4) Schreibe die Materialien und Verstecke in der Tabelle auf und die jeweilige Starttemperatur des Wassers dazu. Lass dann die Gläser für 30 Minuten stehen. Nimm dein Thermometer und miss nach dieser Zeit wieder die Wassertemperatur. Trage sie in das entsprechende Feld ein. Wenn du willst, kannst du auch noch weitere 30 Minuten warten. Dann standen die Gläser eine Stunde lang in der Kälte. Trage die Temperaturen wieder in die Tabelle ein.

 Welches Versteck hat dein "Tier" am besten warm gehalten?

Schicke uns einen Scan von der Tabelle mit deinem Namen und deinem Alter an winkler@nabu-sachsen.de.

 

Oder sende die Tabellen an die Landesgeschäftsstelle des NABU Sachsen:

NABU (Naturschutzbund Deutschland)

Landesverband Sachsen e.V.

Löbauer Straße 68

04347 Leipzig

 

Wir laden deine Einsendung dann unter diesem Beitrag hoch :)



Winterschlaf, Winterruhe oder Winterstarre?

Wenn sich die Tiere gute Verstecke gesucht haben, kann der Winterschlaf beginnen.

Doch Winterschlaf ist nicht gleich Winterschlaf. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Winterschlaf, der Winterruhe und der Winterstarre.

Winterschlaf

Fledermaus überwintert in einer Höhle. Foto: NABU/Otto Schäfer
Foto: NABU/Otto Schäfer

Typische Winterschläfer sind zum Beispiel:

der Siebenschläfer, Hamster, Fledermäuse, Igel und Murmeltiere. Sie senken ihre eigene Körpertemperatur ab und fahren auch ihre Körperfunktionen stark herunter. Alles läuft auf Sparflamme. Der Stoffwechsel ist dann so  langsam, dass sie weder fressen, noch trinken, noch auf’s Klo gehen müssen.

 

Die Winterschläfer sind aber nicht von Oktober bis März durch-gängig im Tiefschlaf. Es gibt lange Schlafphasen von mehreren Tagen und Wochen. 

Danach folgen kurze Wachphasen. Wenn sie wach sind, gehen die Tiere kurz aufs Klo oder ändern ihre Schlafposition. Ziemliche Langschläfer sind Siebenschläfer. Sie wandeln von September bis Mai ca. 9 Monate im Traumland und verpennen so fast das ganze Jahr.

 

Vorsicht! Wenn ihr Tiere findet, die Winterschlaf halten, weckt sie nicht auf! Das verbraucht sonst zu viel Energie. Fledermäuse brauchen zum Beispiel zum „Hochfahren“ ihrer Körperfunktionen 30 bis 60 Minuten. Das ist sehr stressig für die Tiere und kann bei Minusgraden lebensgefährlich für sie werden.

Winterruhe

Eichhörnchen in Baumhöhle. Foto: naturgucker/Artur Segadlo
Foto: naturgucker/Artur Segadlo

Andere Tiere wie das Eichhörnchen, der Waschbär, der Braunbär und der Dachs halten Winterruhe. Die Atmung, der Herzschlag und der Stoffwechsel werden wie bei den Winterschläfern auch langsamer, aber ihre Körpertemperatur bleibt gleich.

 

Die Winterruher sind häufiger wach als die Winterschläfer. In der Zeit ändern sie ihre Schlafposition oder plündern ihre Wintervorräte. Eichhörnchen sammeln zum Beispiel vor dem Frost viele Eicheln, Buchecker, Kastanien und Nüsse und verstecken sie im Boden oder in Spalten von Baumrinden.


Mithilfe ihrer Nase, Markierungen und ihrem Gedächtnis finden sie sie im Winter wieder und  graben sie aus. Da sie häufig nicht alle Nüsse und Samen im Boden finden, pflanzen sie ganz nebenbei neue Bäume. Die Wälder freuen sich!

Winterstarre

Frosch im Winter. Foto: Pixabay/Kathy Büscher
Frosch im Winter. Foto: Pixabay/Kathy Büscher

Fische, Frösche, Eidechsen und manche Insekten verfallen in Winterstarre. Sie sind wechselwarme Tiere. Das heißt, dass sie keinen Einfluss auf ihre Körpertemperatur haben und sich der Außentemperatur anpassen. Ihre Körpertemperatur gleicht sich somit den Minusgraden im Winter an. Sie sind wortwörtlich vor Kälte erstarrt und bewegen sich nicht mehr.

 

Ein körpereigenes Frostschutzmittel hält das Blut flüssig, sodass es nicht gefriert. So sterben die Tiere nicht. Bevor sie erstarren, verstecken sie sich im Schlamm, kleinen Erdmulden oder an anderen Orten, wo sie Fressfeinde nur schwer finden können. Wenn es im Frühling wieder wärmer wird, tauen sie auf und können sich wieder bewegen.

 


Viel Spaß beim Experimentieren wünscht dir der NABU Leipzig!