MONATSAUFTRAG AUGUST


Früchte des Sommers

Basteln und Forschen

Mönchsgrasmücke im Kirschbaum
Mönchsgrasmücken im Kirschbaum. Foto: NABU/Jens Kube

 

Es ist Hochsommer und die reifen Früchte im Garten und am Wegesrand laden zum Naschen ein - Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren sind zum Beispiel im August reif.

 

Nicht nur Menschen gönnen sich hin und wieder einen Snack von den Beerensträuchern. Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und viele mehr bieten im Sommer auch eine gute Nahrungsquelle für Vögel.

 

Häufig haben die Beeren eine kräftige oder auffällige Farbe wie rot, blau oder schwarz. Das ist kein Zufall! Die Vögel helfen den Pflanzen sich zu vermehren. Die Samen der Beeren werden von den Vögeln gefressen und über den Kot wieder ausgeschieden. Durch die kräftigen Farben werden die Vögel angelockt. Doch nicht nur Vögel fressen die bunten Vitaminbomben gern – auch Säugetiere wie Mäuse zum Beispiel, aber auch manche Fleischfresser wie der Fuchs. Ein reines Schlemmerbuffet für Mensch und Tier!

Amsel im Beerenstrauch im Winter
Amsel im Weißdorn. Foto: fotolia/Mike Lane

Beerensträucher sind auch im Winter wichtig für die Vögel. Es ist in der kalten Jahreszeit schwieriger an Nahrung wie Insekten oder Früchte zu kommen. Wenn im Herbst und Winter aber noch Beeren an den Sträuchern hängen, bietet zum Beispiel der schwarze Holunder und die Vogelbeere (auch Eberesche genannt) noch Futter für über 60 Vogelarten! Wenn ihr also auf Mission geht um verschiedene Beeren zu sammeln, lasst bitte noch einige hängen ;)

 

 

 

Die Beerensträucher eignen sich für viele Vögel außerdem als Nistplätze. In dem dichten Dickicht sind die Nester gut vor Feinden geschützt. Besonders spitze Dornen halten Fressfeinde fern.

 

Forscherauftrag

Zähle mal bei einem Spaziergang wie viele Pflanzen mit auffälligen Beeren du in Leipzig entdecken kannst! Welche auffälligen Farben haben die Beeren? Wie fühlen sich die Blätter an? Hat die Pflanze Dornen? Kannst du Vögel an den Beerensträuchern entdecken?

Heidelbeeren. Foto: NABU/H. May
Heidelbeeren. Foto: NABU/H. May

Bastelauftrag:  Malfarben selbst herstellen

Wenn man Brombeeren nascht, sind die Hände schon mal schnell rosa oder lila eingefärbt. Mit der Farbkraft der Beeren und anderen Pflanzen kann man ganz leicht selbst Malfarben herstellen. Auch Wildkräuter, wie die Brennnessel eignen sich dafür. Wir zeigen dir wie das geht!

 

verschiedene Pflanzen für verschiedene Farben

  • Grün: Brennnessel, Himbeerblätter, Brombeerblätter …
  • Lila/ Rot: Brombeeren, Rote Beete …
  • Blaugrau: Heidelbeeren, blaue Malvenblätter …
  • Gelb/Orange: Zwiebelschalen (Schalotten), Walnüsse, Kurkuma…

Es gibt noch viele andere Naturmaterialien, die sich in Farbe verwandeln lassen.

Wir zeigen dir, wie es mit Heidelbeeren, Roter Beete, Zwiebeln und Brennnesseln geht. Heidelbeeren und Rote Beete haben im August Saison und Brennnesseln (alternativ Himbeerblätter oder Brombeerblätter) findest du fast überall im Wald, am Wegesrand oder in Parks.

 

ACHTUNG:

Geh, wenn du Früchte außerhalb vom Garten sammelt, immer mit einem Erwachsenen mit! Der kann dir sagen ob die Beeren giftig sind oder nicht. Und zieh dir Handschuhe an, wenn du Brennnesseln pflückst, sonst tut es schnell weh.

Zutaten für die Farbherstellung
Foto: NABU/Luise Winkler

 Du brauchst:

  • frische Brennnessel
  • Rote Beete
  • Zwiebelschalen
  • Heidelbeeren
  • mehrere Kochtöpfe
  • Sieb
  • Nylonstrumpf oder ein feines Tuch
  • Mörser oder Gabel
  • Schraubgläser für die Malfarben
  • Pinsel und saugfähiges Papier
  • Mehl und Wasser, Schneebesen für ein wenig Kleister

 

So geht's:

Foto: NABU/Luise Winkler
Foto: NABU/Luise Winkler

1) Farbsud ansetzen: Zwiebeln schälen und die Schalen in ein wenig Wasser für eine Stunde einweichen (dadurch wird die Farbe etwas dunkler). Brennnessel kleinschneiden und in einen Topf geben. Gib die Zwiebelschalen in einen anderen Topf. Achte darauf, dass sie mit wenig Wasser bedeckt sind. Wenn du zu viel Wasser in den Topf füllst, dann wird die Farbe nicht so intensiv. Lass beides für eine halbe Stunde auf niedriger Stufe köcheln.


Foto: NABU/Luise Winkler
Foto: NABU/Luise Winkler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2)Heidelbeeren und rote Beete zerkleinern und abseihen: Raspel die rote Beete klein. Nimm einen NylonStrumpf oder ein dünnes Tuch und press den Saft der roten Beete in ein Glas. Zieh am besten Handschuhe an oder wasch gleich danach die Hände sonst gibt es rosa Flecken. Fertig ist eure erste Farbe! Zerdrückt die Heidelbeeren mit einem Mörser oder einer Gabel. Füllt es in den Nylonstrumpf oder das Tuch und presst den Saft in ein anderes Glas.



Foto: NABU/Luise Winkler
Foto: NABU/Luise Winkler

         3)Farbsud abseihen: Füll nach einer halben Stunde den Farbsud von den Brennnesseln und Zwiebelschalen über ein Sieb in Schraubgläser ab.

Foto: NABU/Luise Winkler
Foto: NABU/Luise Winkler

Tipp: Nimm für ein kräftiges Grün etwas von den Brennnesseln aus dem Topf heraus und zerstampf sie zu einem feinen Brei. Vermische den Brei mit ein wenig Farbsud.

 

Foto: NABU/Luise Winkler
Foto: NABU/Luise Winkler

 

4) Du kannst die Farben gleich so benutzen wie sie sind. Du kannst sie aber auch noch mit Kleister vermischen. Der Kleister bindet die Farbe und macht sie dickflüssiger, ein sogenanntes Bindemittel. Besonders gut funktioniert das mit sehr kräftigen Farben (z.B. Rote Beete).

 

Um Kleister herzustellen füllt ihr 400 ml Wasser in einen Topf und rührt langsam 100g Mehl unter. Um Klumpen zu vermeiden, siebt das Mehl.

 


Fertig sind deine natürlichen Malfarben!

Lager die Farben im Kühlschrank und brauch sie schnell auf. Sie sind nicht so lang haltbar.

Jetzt beginnt der Malspaß - lass dich von der Natur inspirieren.

Schicke uns Fotos von deinen gemalten Bildern an winkler@nabu-sachsen.de . Wir laden sie dann hier gesammelt hoch. So kannst du Teil einer kleinen virtuellen Ausstellung sein :)

Foto: NABU/Luise Winkler
Foto: NABU/Luise Winkler

 

Der NABU Leipzig wünscht dir viel Spaß beim Entdecken und Malen!